Die dritte Runde des Wettbewerbs »Wachtberger Kugel - Preis für komische Lyrik« ist mit der Preisverleihung am 19. Januar 2019 zu Ende gegangen. Die »Wachtberger Kugel 2019« war ein genau so großer Erfolg wie schon die ersten beiden Runden 2017 und 2018 - ein Erfolg, mit dem wir in dieser Form nicht gerechnet haben, als wir im Januar 2016 die ersten Ideen für einen solchen Wachtberger Literaturwettbewerb hatten.
Rund 400 Autorinnen und Autoren hatten sich um die sechs »Wachtberger Kugeln«, die Trophäen des Lyrikwettbewerbs »Wachtberger Kugel 2019«, beworben und insgesamt rund 2000 Gedichte eingesandt. Die Wettbewerbsbeiträge kamen aus ganz Deutschland, aber sie kamen zahlreich auch aus der Schweiz und aus Österreich. Und einzelne kamen auch aus anderen europäischen Ländern. Selbst aus den USA hat sich ein Dichter um die »Wachtberger Kugel 2019« beworben. 65 dieser Autoren und Autorinnen sind mit Beiträgen in der Anthologie des Wettbewerbs »Die besten Kugel-Schreiber 2019« vertreten. Und sechs von ihnen – die »Glorreichen Sechs« des Wettbewerbs – hatte die Jury eingeladen, ihre Gedichte bei der Abschlussveranstaltung und Preisverleihung am 19. Januar 2019 auf der Kleinkunstbühne des »Drehwerks 17/19« in Wachtberg-Adendorf vorzutragen, um dort die Gunst des Publikums und einen der ausgelobten Publikumspreise zu gewinnen.
Die sechs Autorinnen und Autoren waren:
Dieter Brandl aus Wien
Monika Clever aus Wachtberg
Eberhard Gast aus Berlin
Elisabeth Kuhs aus Ratingen
Martin Möllerkies aus Hamburg und
Manfred Rothengatter aus Andernach
Nicht nur die drei Publikumspreise wurden an diesem Abend vergeben, sondern auch drei Jury-Preise. Dotiert waren die ersten Ränge sowohl beim Jury- als auch beim Publikumspreis mit jeweils 300 Euro, die zweiten Ränge mit jeweils 200 Euro und die dritten Ränge mit jeweils 100 Euro Preisgeld, so dass insgesamt 1.200 Euro an Preisgeldern zu vergeben waren.
In ihrer Einführung bedankten sich die Initiatoren des Wettbewerbs, Dieter Dresen und Herbert Reichelt, für die große Unterstützung, die sie auch bei dieser Wettbewerbsrunde erfahren haben. Das gelte ganz besonders für die unermüdliche Jury des Wettbewerbs, es gelte aber ebenso für Frau Bürgermeisterin Offergeld und für die Gemeindeverwaltung, und es gelte in gleicher Weise für die Sponsoren des Wettbewerbs (»Kulturförderverein Kunst und Kultur in Wachtberg – KuKiWa«, Städte- und Gemeindenstiftung der Kreissparkasse Köln, Raiffeisenbank Voreifel, Energieunternehmen enewa), ohne deren finanzielle Hilfe die Umsetzung des Projekts in dieser Form wohl nicht möglich gewesen wäre.
Einen besonderen Dank richteten Dresen und Reichelt an den Adendorfer Töpfer Peter Hansen und den Villiper Holzkünstler Josef Kemp, die die Trophäen des Wettbewerbs als Unikate gefertigt haben, an Hans-Jürgen Döring, der dieses Mal nicht nur in der Jury mitgewirkt, sondern auch das schöne Bild für den Bucheinband geschaffen hat, und an die Familie Knorr, die ihre Kleinkunstbühne für diese Veranstaltung völlig kostenfrei zur Verfügung gestellt hat. Und ganz besonders dankten die Veranstalter dem Kid Verlag, namentlich Hans Weingartz, für das Verlegen der Anthologie »Die besten Kugel-Schreiber 2019« und die damit verbundene Förderung des Wettbewerbs.
Zum Ablauf der Veranstaltung darf auch dieses Mal ohne jede Übertreibung gesagt werden: Der Abend wurde zu einem wunderbaren Festival der komischen Lyrik. Alle sechs Autorinnen und Autoren hatten nicht nur geistreiche und mit Wortwitz gespickte Gedichte mitgebracht, sondern haben sie auch äußerst unterhaltsam vorgetragen. Alle sechs hätten für Ihre Darbietungen Preise verdient gehabt. Und so konnte Herbert Reichelt vor Bekanntgabe der Preisträger/innen auch zu Recht konstatieren, dass sich alle sechs Autoren und Autorinnen als Sieger fühlen durften – unabhängig davon, ob sie in die Preisränge gewählt worden waren oder nicht.
Zwischen den 10-Minuten-Vorträgen der einzelnen Autorinnen und Autoren begeisterte der Jazzpianist Erwin Ruckes (der zugleich als Kulturjournalist der Jury angehört) das Publikum mit gekonnten Improvisationen am Klavier.
Den Auftakt machte die Vorjahresgewinnerin des ersten Publikumspreises, Elisabeth Kuhs aus Ratingen. Sie wurde dem Publikum von Erwin Ruckes vorgestellt, und sie gewann von der ersten Minute an die Herzen und Köpfe der anwesenden Liebhaber der komischen Lyrik. Mit Ihrem Gedicht über den Schöngeist und Poeten Lörs, der die aufkommenden Frühlingsgefühle für großartige Dichterwerke nutzen möchte, war sie zwar der Jahreszeit ein wenig voraus, aber die wunderbaren Verse, in die sie ihre Geschichte gekleidet hatte, nahmen das Publikum sofort mit auf den Weg von Lörs, der erst nach zwei Flaschen Wein seine ganze poetische Kraft entfalten kann:
»Lenz, wir lassen hoch dich lehm –
sowas müsstes öfter gehm.
Gepriesen sei dein gold’ner Wein,
der is phämo… meno … mal –
nee – das war der Herbst … – egal,
wolln ma nich so pinglig sein.«
Und mit einem forschen Ruck
gönnt er sich den letzten Schluck.
»Mensch, du, Frühling, altes Haus!
Endlich kommt die Sonne raus!
Winter is vorbei, jawoll!
Du bist da. Und ich bin voll.«
Und mit diesem schönen Reim
strebt er hoch zufrieden heim.
Zum Schluss ihres Vortrags entführte sie das Publikum in eine denkwürdige »Generalprobe für Chor und Orchester«, bei der natürlich nahezu alles schiefgeht, was schiefgehen kann. Die Musiker nehmen das alles aber äußerst gelassen und versuchen, die Situation mit Genussmitteln zu entspannen, was dann letztendlich auch gelingt:
»Der Chor lässt neben feinen Speisen
jetzt eine Flasche Cognac kreisen.
Das hebt die Stimmung ganz ersichtlich.
Die Musiker sind zuversichtlich.
Drei Geigen spielen Skat und unter
Gelächter falln die Noten runter.
Der Dirigent geht meditieren.
Soll doch wer anders dirigieren.
Am nächsten Tag, der Saal ist voll,
da spielt ein jeder, wie er soll.
Und jeder Ton sitzt, wie er muss:
Ein Kunst-, ein Hör-, ein Hochgenuss.
Beim Theater gilt immer, und das muss man wissen:
Die Premiere wird gut, wenn die Probe be – trüblich.«
Hier einige Hörproben aus Elisabeth Kuhs' Vortrag:
Im Anschluss trat Dieter Brandl aus Wien die Bühne. Der Juror Hans-Jürgen Döring ließ es sich nicht nehmen, die von Brandl selbst eingereichte - wunderbar selbstironische und augenzwinkernde Autorenbeschreibung aufzugreifen:
»Dieter Brandl, geboren 1973 in Vöcklabruck, Dichter (Humor), Vernichter (Gram), Schreiber (Kugel), Vertreiber (Zeit), Träger (Hans-Huckebein-Preis), Verpfleger (Topfpflanzen).
Und dann kommt ein zweiter Teil, der seine Dichtkunst einzuordnen vermag:
allergrößte dichter sind
goethe, busch und wedekind,
rilke, heine, roth erst recht,
loriot, tucholsky, brecht,
gernhardt, morgenstern und jandl,
erhardt, ringelnatz (und brandl).«
Dieter Brandl hatte eine Fülle komischer Gedichte mitgebracht, die vom intelligenten Zweizeiler bis zu einer durchaus etwas längeren Beschreibung seiner Kleidungsvorlieben im sonnigen Urlaub reichten, die damit endet, dass der Dichter seine viel zu warme Sommerkleidung damit begründet, dass er eben »ein heißer Typ« sei. Beim Publikum kamen ganz besonders Brandls Kurzgedichte an, die er mit viel Charme und Freude an brillanten Kalauern vortrug, z.B.:
»alle menschen und auch du
geben ungern schwächen zu,
doch sie sollten ihre schwächen
eingesteh’n und drüber sprechen.
wie, auch ich soll über meine?
würd’ ich ja, nur hab ich keine.«
oder:
»wir singen zu weihnachten lieder
›leise rieselt der Schnee‹
und jedes jahr frag’ ich mich‹ wieder:
›wo liegt der starruther-see?‹«
Hier einige Hörproben aus Dieter Brandls Vortrag:
Die Wachtbergerin Monika Clever hatte es nach 2017 zum zweiten Mal unter die »Glorreichen Sechs« geschafft. Vorgestellt wurde sie vom Juror Michael Schmid-Ospach, der allerdings hervorhob, dass eine Vorstellung von Monika Clever in Wachtberg sicherlich überflüssig wäre, weil sie als feste Größe im regionalen Kulturbetrieb gelten darf.
Monika Clever wusste u.a. mit einem Gedicht über den »Zahn der Zeit« zu überzeugen, der einem Seemann das Tattoo seines Kahns und seiner Liebsten versinken lässt:
»Die Schrift und das Boot, als Tattoo auf dem Bauch
So war’s in der christlichen Seefahrt der Brauch
Doch zu fettes Essen, dazu all das Bier
Versenkten den Kahn und die Liebe zu ihr
Zu wenig Bewegung und zu viel getrunken
So ist das Tattoo dort im Bauchfett versunken«
Gefallen fand aber auch ihr Gedicht über eine lebenslustige Frau, der nacheinander Hein, Franz, Kai, Klaus, Otto und Fritz wegstarben, wobei der Verdacht, dass sie - zumindest in einigen Fällen - nachgeholfen haben könnte, wohl nicht so recht auszuräumen war. So lautet denn auch der lakonische Schlussvers: »So ist das Leben, Schwund gibt's immer«.
Die Seefahrt hatte Monika Clever in diesem Jahr besonders gepackt, und so war es auch kein Wunder, dass der »Traum vom Meer« sogar bis ins häusliche Badezimmer reichte:
»Nebelwände milchig schimmern
Sirenen locken leise ›Klaus‹
Mutter klopft ans Badezimmer
›Schwimm nicht wieder soweit raus‹
Fast wär er zur See gefahren
Doch nicht heute – aber bald
Schaum klebt noch in seinen Haaren
Und das Wasser ist jetzt kalt«
Hier einige Hörproben aus Monika Clevers Vortrag:
Als Vierter in der Runde war es dann an Manfred Rothengatter aus Andernach, die Gunst des Publikums zu erheischen. Dieter Dresen stellte ihn vor, und er wies auf eine bemerkenswerte Entwicklung hin: »2017 hat er das Ziel, in die Anthologie aufgenommen zu werden, noch knapp verfehlt, 2018 war er schon ziemlich prominent dort vertreten, und 2019 … haben wir ihn zur Abschlussveranstaltung eingeladen. Wenn das keine Dichter-Karriere ist!«
Und dass Manfred Rothengatter die Gabe hat, sein Publikum zu fesseln, stellte er rasch unter Beweis. Nachdem er beim Gedicht »Tor des Jahres« seine Zuhörer ob eines abgetrennten Torwartkopfes noch leicht erschaudern ließ, brachte er es mit seinem Gedicht »Die sprachlichen Auswirkungen einer defekten Waschmaschine auf ein Gedicht über eine defekte Waschmaschine« zu lautem Lachen und spontanen Beifallsbekundungen, denn er vermochte es tatsächlich, Verse wie diese nicht nur unfallfrei, sondern auch noch mit unglaublicher Präzision und unbändiger Sprachgewalt zu präsentieren:
»Wie Niebüll waabelt sich dä Schauma,
un Schwippschwapp schwallet und verschwollt.
Dä Weißwäsch rullt em Schludertrauma
vunn ahle Buntwäsch überknollt.«
Spätestens als Manfred Rothengatter auch noch einen geläuterten Metzger präsentierte, der nur noch vegan töten will, hatte er das Publikum vollends begeistert:
»Der Weißkohl wird ganz kreidebleich,
den Typen koch ich mir noch weich.
Dann geht’s dem Wirsing an den Kragen,
die Kokosnuss wird aufgeschlagen.
Kartoffeln stech ich Augen aus,
reiß Löwenzahn die Zähne raus.
Enthäutet – werden die Tomaten
in Öl – noch lebend – angebraten!
Ist das nicht grausam, welch ein Wahn!
Es tut mir leid: So ist vegan.«
Hier einige Hörproben aus Manfred Rothengatters Vortrag:
An Verleger und Juror Hans Weingartz war es dann, dem Publikum einen »alten Bekannten« aus Hamburg vorzustellen. Schließlich hatte Martin Möllerkies in beiden vorangegangenen Wettbewerben den ersten Preis der Jury gewonnen und zudem 2017 den ersten sowie 2018 den zweiten Publikumspreis. Denjenigen Zuhörern, die in den vergangenen Jahren bereits bei den Preisverleihungen dabei waren, war Martin Möllerkies also bereits bestens bekannt.
Und einmal mehr hatte der Dichter einige Schätze der komischen Lyrik im Gepäck, wie z.B. diesen herrlichen Dialog:
»Ede sagt zutiefst empört zu Atze,
dass er, Ede, gleich vor Ärger platze,
weil er, Atze nämlich, mit ihm, Ede,
nur in indirekter Rede rede.
Atze kontert frostig mit dem Satze,
dass er, Ede, dämlich sei: Er, Atze,
müsse leider sagen, dass er, Ede,
wieder ausgemachten Schwachsinn rede.
Ede gibt, vom ersten Schock genesen,
zu, das sei doch sehr direkt gewesen.«
Wunderbar aber auch seine Gegenüberstellung von »Köchin und Dichter«:
»Du greifst zum Beil, um Fleisch zu teilen,
ich feile an den ersten Zeilen.
Du knetest Teig für eine Torte,
ich seh’ dir zu und knete Worte.
(…)
In Essigwasser kocht der Aal,
sie stimmt nicht: die Silbenzahl.
Schlägst du im Topf die Buttercreme,
wird das Metrum mir zum Problem.
Du teilst die Nudeln in Portionen,
ich brauch’ ’ne Zeil’ ohn’ Elisionen.
Du preist die Frische eines Butts,
die Inversion ich ungern nutz’.«
Hier einige Hörproben aus Martin Möllerkies' Vortrag:
Anja Rüdiger stellte schließlich den Dichter Eberhard Gast aus Berlin vor, dem das Los den sechsten Startplatz zugewiesen hatte. Sie betonte, dass viele Eltern und Großeltern schon mit seiner Kunst in Berührung gekommen sein dürften, denn unter dem Pseudonym Leopé hat Eberhard Gast mehr als 100 Kinderbücher illustriert, von denen er einige auch selbst verfasst hat. Inzwischen aber konzentriert er sich nicht mehr nur auf Kinderbücher, sondern hat insbesondere auch die Lyrik für sich entdeckt.
Eberhard Gast beeindruckte das Publikum mit seinem Gedicht über eine Fliege, wobei vor allem die Frage reflektiert wird, ob Fliegen denken können. In der nicht ganz störungsfreien Interaktion zwischen Mensch und Fliege scheint der Denkprozess der Fliege jedenfalls zuweilen aufzuscheinen:
»Der Mensch schlägt zu und sieht, o Schreck,
die Fliege ist schon lange weg.
Sie denkt – sofern sie denken kann –
der Mensch ist mir nicht zugetan.
Jetzt sitzt sie auf der Schrankschublade
und denkt, o süße Schokolade,
ich komme später noch einmal.
Ob sie das wirklich denkt? Egal.«
Das von Eberhard Gast mit viel Herzblut vorgetragene Gedicht »Das Drama« zeugt von einschlägigen Erfahrungen in der Theaterszene. Dem bemitleidenswerten Dramaturgen werden in einer galoppierenden Eskalation immer neue Probleme aufgehalst, während alle Welt fragt, wo der Regisseur bleibt, der - wie auch sonst? - erst zur Premiere auftaucht und die Inszenierung »genial« findet. Zwischenzeitlich freilich ist so manche Sinnkrise zu durchwaten:
»Bühnenbildner, die erwägen,
ihre Bühne zu zersägen.
Dramaturg, der sich verläuft.
Komponist im Rampenlicht
findet seine Töne nicht.
Dramaturg, der sich besäuft.
(…)
War der Text nicht ausgegoren?
Haben alle sich verschworen?
Dramaturg: Wo ist mein Plan?
Irgend jemand ruft: Ich schwör’,
unser lieber Regisseur
kommt heut gar nicht. Er fährt Bahn.«
Hier einige Hörproben aus Eberhard Gasts Vortrag:
Und dann ging es zur Preisverleihung. Den dritten Preis der Jury gewann Manfred Rothengatter. Herbert Reichelt referierte in geraffter Form die Beweggründe der Jury für diese Auszeichnung. Manfred Rothengatters Dichtung beinhalte oft ausgesprochen originelle Ideen, wie z.B. den veganen Metzger oder die aus dem Takt geratene Waschmaschine. Seine Verse seien technisch gekonnt und formvollendet. Und er speise sein lyrisches Schaffen ganz offensichtlich aus einer sehr guten Beobachtungsgabe; daraus entstehe dann etwas, was es nur sehr selten gibt, nämlich literarisch gute und unterhaltsame
Gebrauchslyrik.
Der zweite Preis der Jury ging - wie schon im Vorjahr - an Elisabeth Kuhs. Dieter Dresen würdigte die Preisträgerin im Namen der Jury und hob hervor, dass sie huumorvoll und mit viel Respekt an literarische Vorbilder angeknüpft habe, so wie z.B. im Frühlingsgedicht. Sie beherrsche wunderbar das Spiel mit der Sprache und konstruiere dabei auch umwerfende Reimfolgen. Elisabeth Kuhs schaffe dabei ebenso liebevolle wie formvollendete Dichtung und was sie zu Papier bringe, habe eine hohe poetische Qualität.
Den ersten Preis sprach die Jury Eberhard Gast zu. Herbert Reichelt erläuterte die Wertung der Jury: Er träfe mit seinen Gedichten, mit viel Ironie gespickt, ins Zentrum. Mit seinen Versen erzähle er auf höchst unterhaltsame Weise kleine Geschichten, die alle, die ähnliche Situationen erlebt haben, gern und schmunzelnd verfolgten. Aus einer Drama-Probe mache er das eigentliche Drama und nehme dabei alle theater-erfahrenen Zuhörer mit auf eine
Reise durch absurde Szenerien und Dialoge. Dass seine Gedichte auch technisch perfekt
und mit viel Liebe zu metrischen Varianten gestrickt seien, sei gleichfalls zu würdigen.
Den dritten Publikumspreis gewann in diesem Jahr Monika Clever, auf Platz 2 in der Gunst des Publikums kam die Vorjahressiegerin Elisabeth Kuhs, und den ersten Publikumspreis holte sich Manfred Rothengatter, der mit seinem umwerfenden Vortrag den Saal im Drehwerk zu Beifallsstürmen hingerissen hatte.
Und zum Abschluss der Preisverleihung natürlich das obligatorische Gruppenfoto - von links nach rechts: Herbert Reichelt, Erwin Ruckes, Martin Möllerkies, Elisabeth Kuhs, (leider verdeckt) Dieter Brandl, Manfred Rothengatter, Monika Clever, Eberhard Gast, Dieter Dresen.